Dienstag, 2. September 2025

ORLANDO-GARTEN AM HANG

ORLANDO Garten am Hang

 

 

 

GARTEN AM HANG

 

 

Seit März 2019 lege ich den GARTEN AM HANG an. Es sei vordem ein Weinberg oder zumindest der äussere Rand des alten Stadtgrabens vor der 8m hohen Stadtmauer Heppenheims an der Bergstrasse gewesen, heute hinter der Kirche St. Peter, gelegen, der mir da überraschend, aber mir sehre zur Freude zur Bewirtschaftung überlassen worden ist. 

 

Gartenarbeit ist mir seit 2012 vertraut und zuvor hatte ich einen grossen Dachgarten mit Balkonblumenkultur (35qm) im Wiener Stadtteil Währing – seit 2008. 

Davor war kaum Zeit dazu, doch einmal, in Stuttgart für wenige Jahre ein größerer Garten in einer Reihenhaussiedlung zu bewirtschaften  – einstens angelegt, um Flüchtlingsfamilien (2) nach dem 2. Weltkrieg ausreichend Anbaufläche zur Selbstversorgung  und zur Kleintierhaltung zu geben.
Dort habe ich gelernt, mit der Sense umzugehen - denn so köstlich roch das Heu nach der Mahd. Und wie schön rauschte das scharfe Sensenblatt durch das Wiesengras! Kein solcher Duft, der aus einem der Nachbargärten kam - die waren mit den ewigen Rasenmähen immer dabei, ihre Rasenflächen nach Hochglanzfotos zu trimmen. Aber in meiner Wiese summten die Bienen und Hummeln und wenn ich dann mähte, 2-3x im Jahr, dann duftete das Heu köstlich am Abend und am Morgen ins Schlafzimmer und ins Haus.

 

Hier aber nun, im GARTEN AM HANG, meinem 3. Gartenprojekt, finden sich im Frühjahr, wenn der Hohle Lerchensporn blüht – der Hang ist dann übersät davon – viele Hummeln ein, denen ein bisschen Kälte nichts ausmacht und die sich gütlich am ersten Nektar tun. 

Der Hang lag über zwanzig Jahre brach, darauf eingeschlagene und zersägten Ahornbäumen, Nussbaum und Rubinien, und auf dem Gelände breiteten sich Efeu, Brennesel und weitere Brachengewächse stark aus und haben in die oft auch trockenen Hangerde ein Wurzelwerk durch das das ganze Gelände gezogen. Heute wird er von 5 Bäumen nach Osten begrenzt, Ahorn und Rubinien. Deren Efeubewuchs habe in gleich anfangs stark reduziert.

Gras wächst hier zwar auch, doch gehe ich mähend mit der Sense durch, bleibt sie oft in Holz, Wurzelwerk oder Stein hängen – schartenreiche Arbeit. Die Vor-Bewirtschafter riefen 2-3x im Jahr Gärtner mit starker Motorsense ins Gelände, um kurz zu halten, was sonst Gestrüpp geworden wäre.

 Doch nun, zum Frühjahrsbeginn, ist der Hang zart weiß und lila mit Blüten überzogen und es fliegt und brummt darinnen, dass es eine Freude ist, dem wieder erwachenden Leben der Jahreszeiten zuzuschauen.

 Einst lebte der Hang anders. Weinstöcke standen vielleicht hier. Dem Erzbistum von Mainz und der hier ‚Dom‘ genannten Kirche und Pfarrei St. Eberhard gehörte der Grund in diesem Städtchen, das sich in Folge des in fränkischer Zeit gegründeten Klosters Lorsch und der später als Schutzburg erbauten Starkenburg entwickelte und allmählich selber zu einem Verwaltungssitz wurde. 

Hier im Städtchen gab es eine grosse Thurn&Taxi'sche-Poststation, in der auch Goethe einst Rast machte und sie beschrieb, dann früh auch eine Bahnstation. In Heppenheim trafen sich daher vor der Frankfurter Nationalversammlung 1848 Abgeordnete der liberalen, allerdings eher kapital- und monarchieorientierte Seite der deutschen liberalen Bewegung, um hier ihre fraktionelle Konstitution vorzuklären.  

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Hang an einen Arzt verkauft, der sich, den Einwohnern hier noch gut bekannt, dort am Hang, der Kirche gegenüber, ein kleines Häuschen erbaute, dort praktizierte und sich am Anfang dieses alten Villen-Spekulationsgeländes Maiberg diesen großem Grund leisten konnte. 

 Der versteppte wohl mit der Zeit und wurde zur Brache, in der hin und wieder partiell gärtnerischer Anbau versucht wurde - noch heute kommen beim Graben und Hacken alte Pflanzenschilder und Gartenutensilien zutage. Und er wurde leider auch zur schnellen Schutthalde: heute noch stecken alte Schuhe, Schirme, Autobatterien, Kinderspielzeug, vielen Flaschen, vor allem alkoholischer Getränke, Steine vom Straßenbau Plastik und Gummireifen im Boden und kommen  beim Graben oder auch nach starkem Regen hervor.

 

Doch dann wechselte dieser Grund erneut den Besitzer, jetzt entstand dort  ein weiteres Haus am Maiberghang, als Mehrgenerationenhaus, in Giebelkreuzform, dem Kirchenschiffe nachgebaut. Inzwischen, im heutigen Jahrhundert, teilen sich zwei Besitzer das Haus und der verbliebene Hang selber wechselte zum neuen Mit-Eigner. So kam ich als Mieter zu diesem Grund, den zu bearbeiten mir seit vier Jahren eine Freude und besondere Erfahrung ist.

 

Erster Schrebergarten in OF, Rumpenheim.

 Mein Gartenbau zuvor war nahe dem Main in Offenbach-Rumpenheim, einstens Sommersitz der Hessischen Landgrafen.

Ein ehemaliges Ackergelände,  schwerer lehmiger Boden, der beim Austrocknen riss. Glücklicherweise hatte die Gartenvorgänger in dieser alten Kleingartenkolonie, Egerländer, die mit der Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg nach Offenbach kamen, mit Voraussicht einen Brunnen im Garten geschlagen, acht Meter tief - ein nützlicher Quell für Gartenwasser. 


 


 Dort gärtnerte ich 6 Jahre, mit Tochter, Enkel und Schwiegersohn, lernte, wie Spargel anzulegen sind, zog sizilianische Artischocken und Wein, aber auch exotische Blumen, die ich sogar im Freien über die Winter brachte. Ein ehemaliger ‚Gastarbeiter‘ aus Italien, im Herzen noch immer Sizilianer, Paolo, inzwischen mit Familie in Offenbach heimisch geworden, war mir ein Trost in dieser alten Kleingartenkolonie eifernder Vereinsgärtner. 


Alle Satzungen halfen aber nicht über eine wirkliche Wühlmaus- und Maulwurfplage hinweg. Angeblich sollen sich diese Gartenbewohner gegenseitig stören – nicht aber so dort in Offenbach.

 

 

Dennoch wurde mir der Garten für diese Jahre zu einer Seelenoase. Ich kam aus Wien, hatte dort ein Start-up hochgebracht, eine Universitätsleitung in Salzburg mit Bauen, mit Forschung im Bereich der Musiktherapie, mit politischem Konflikt um die Spaltung des Hauses, dann mit internationale Kongresse in Baden, Wien und Krems zu Musik und Medizuin hinter mir und war völlig in die Anforderungen dieses Stadt- und Aktionslebens eingetaktet. 

 

Jetzt war eine andere Lebensform möglich und in diese musste ich mich langsam hineinfinden. Angangs noch mit einer Volltagsarbeit, dann reduziert, und von 2013 an  im freien Rentnerdasein.


Meist war ich während der Gartensaison früh am Tag im Garten und musste die Rasenmäherpopulation links und rechts nicht ertragen; kam ich später, war ich mit Giessen beschäftigt, alles aus Kannen, und hatte, die Wege auf und ab eilend,  ohnedies keinen Blick und keine Zeit für die Nachbarn links und rechts.

Bei Paolo aber gab es Espresso und Geschichten aus der früheren Gartenjahren, als all die Nachbarn noch jünger waren und sich auch zum Bier und zu Gesprächen trafen. Die saßen jetzt nur noch beim Sommergartenfest im Vereinshaus zusammen und sprachen von diesen alten Zeiten – aber 'die Neuen' und Jungen holten sie nicht dazu und die selber wuchsen so langsam in der Zahl, so dass sich vielleicht erst heute wieder eine neue Kleingärtnergruppe herausgebildet hat, die sich kennt und austauscht: Vielfältig wie ehedem, jetzt aber mit Menschen aus  Kroatien, Tschechien, Türkei,, Serbien, Albanien und Deutsche aus allen Gegenden – vordem waren es mehr Griechen, Italiener und Spanier und davor aber die vertriebenen Egerländer, Schlesier, Sudetendeutsche und Pommern, die zu den Einheimischen dazustiessen.  

 

 

Eine Seelenoase – das wurden mir der Garten dort neben der Tochterfamilie – die Pflanzen und Blumen. Ihr Wachsen zu befördern, sie sich entwickeln zu sehen mit Blüte und Frucht: Die Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, die Äpfel, den Salat, die Roten Beete und Kohlrabi, den Mangold, Auberginen, Gurken, Tomaten, die Karotten, Erbsen und Bohnen, den Spargel, die Artischocken, den Wein! Alles konnte giftfrei und mit eigenem Kompostdung im Gartenjahr gedeihen.

 Ich komme beruflich aus der Kunst – die ist an sich zwar schön, doch die Arbeitsverhältnisse mitunter prekär und das soziale Feld nicht immer angenehm. Zuletzt an der Hochschule Mozarteum in Salzburg - dort noch am allerschlimmsten, denn es fehlt jenen, die ehemals ihr Leben auf Künstlertum eingestellt haben, nun aber als beamtete Instrumental- oder Vokallehrer arbeiteten, das Qualitätskorrektiv der Bühne und des Publikums. Und ihre 'Pädagogik' reichte oftmals 2 Generationen zurück. So halten sie sich mit ihrer Geltung an nichtsahnenden Studierenden gütlich. 

 Hier aber  im Garten – nur bedingt durch Boden und Wetter – zeigte sich der Aufwand an pflegerischer Arbeit gut angelegt – in der Ernte durch Blühen und Fruchten. Und gibt es wirklich viel schöneres als blühende Blumen oder die Metamorphosen von der Blüte zur Frucht? Kein böses Wort, keine Intrigen, keine Missgunst, keine Geltungssucht, keine Hinterlist.

 Aber natürlich merkt auch das Hafergras, dass es, siedelt es sich nah der Kulturpflanzenwurzel an, mehr Überlebenschancen hat. Interessant, diese Standortverlagerungen der sog. Unkrautpflanzen im Garten zu beobachten.

Kurz: Ich lernte, in ganz anderen Rhythmen und Zyklen zu denken und zu leben: in den Wachstumszyklen der Natur – und entwöhnte mich langsam der Projektzyklen von Opernproduktionen, Kongressprojekten, Hochschulbau und -reformen und Produktentwicklungen. Wie lange dauerte es, bis ich begriff: Die Sonne scheint, das Wetter ist schön, ich muss nichts sorgen und kann den Tag und das Leben einfach so nehmen und genießen. 

Eine Gesundung meines Stresspegels und ein Lernen in der Dynamik des Wachstums begannen.

 Kultivieren im Garten ist immer auch eine Balance zwischen dem, was Du willst und dem, was die Natur sonst noch produziert, der Wind heranträgt und die die anderen Pflanzen so aussamen.

Es waren schöne und gute Jahre mit Arbeit, die meinem Gemüt wirklich guttat. Und nicht alle Nachbarn waren nur stressig, es gab auch nette andere – außer Paolo – und mehr als ein Gespräch über den Zaun musste letztlich nicht sein.

 

 Ein neuer Garten in HE an der Bergstrasse.


Dann stand ein Umzug an. Die richtige Liebe ist spät in mein Leben gekommen und ich gab dafür den Wohnort und den Garten auf. Nicht, ohne mich am neuen Wohnort an der Bergstraße praktisch gleich nach einem neuen Garten in einer Gartenkolonie umzusehen. Die Aussichten waren gut.

 

 Doch dann kam die große Überraschung: der Wohnungseigner kaufte den noch freien Hang am Haus vom Vorbesitzer ab, um die wunderbare Aussicht auf den Schlossberg, die Starkenburg und St. Peter mit dem hinteren Stadtgraben zu "retten", resp. den Grund nicht zum Bauland für andere werden zu lassen und sich so ungebetene Nachbarschaft anzuschaffen. So sagte er zumindest. Da ich mich beim Einzug bereits erkundigte, ob diese Hangbrache neben der neuen Wohnung nicht bewirtschaftet werden könne, überraschte er mich mit der Bemerkung, er habe mir jetzt den Hang zum Gärtnern gekauft. Aber vom Spaß übrig blieb die Zusage, den Hang als Gartenland kultivieren zu können.


Mein 70ster Geburtstag war der dann passende und gute Anlass, von etlichen der Gäste, vor allem meiner Tochter und Familie,  üppig Pflanzen geschenkt zu bekommen: eine Feige, exotische Kartoffelarten, Beerensträucher, Blumen.

 Zuvor war schon mein Enkel Leo gekommen, um mit mir die erste abgesteckte Terrasse von der Grasnarbe zu befreien, umzugraben, mit Gartenerde aus dem Gartencenter anzureichern und Beete anzulegen. Das geschah Ende März 2019. Mitte April setzte ich die ersten Sträucher ( Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere und Brombeere), die Feige, 2 Hydrangea-Stauden, Holunder, Schneeball, Pfingstgrosen, Akelei, Rosmarin, Blumen, Spinat, Salate und Küchenkräuter.


 

Der Hang - mehr als eine Schräge.

 

Zwei Anforderungen stellte der Hang, der sich eigentlich, fast am noch flacheren, westlich gelegenen  Laudenbachertor beginnend, südlich den hinteren Stadtgraben entlang, der zum ehem. Würzburger Tor hin  läuft, bis zu dessen Biegung hinter der Kirche St. Peter hinzieht: Nämlich seine Struktur zu erkennen, um, ihr nachfolgend, den Anbau, die Einpflanzung in Terrassen zu machen. Anfangs hatte ich Phantasien von Naturmauern am Hang, um hier Grund zu gewinnen, den ich bebauen könnte, doch lernte ich schnell, dass hier nicht nur Kraft und Zeit, sondern auch reichlich Geld erforderlich wären. 

 

 

Die zweite Anforderung war der Boden selbst: was könnte hier an Gartenpflanzen wachsen, welche Beschaffenheit hat der Boden? Denn damit hatte ich keine Erfahrung. Doch diese Fragen lösten sich dann pragmatisch oder mit der Zeit: erst 2020 untersuchte ich den Boden und für die Begrenzung der Terrassenbeete suchte ich eine preisgünstige und schnelle Lösung, denn bis auf die Starthilfe mit dem Enkel war ich für die Gartenanlage auf meine Arbeitskraft und Mittel alleine angewiesen: sei es, um dicke Baumscheiben zu bewegen, Steinfindlinge neu zu platzieren, Erde zu bewegen und neue Pflanzbereiche anzulegen. 

 

Lange schaute ich auf den Hang. Zur obersten Terrasse eignete sich eine leicht schräge Fläche, gleich an die hohen, efeubewachsene Stützmauer anschliessend, die den Garten zur Merianstrasse abgrenzt. Hier fanden die drei Komposte: zwei offene, einer aus Plastik (als Schnellkomposter) ihren Platz.

 




Die zweite Terrasse, unterhalb eines kleinen Hangs von der 1. Terrasse herab fallend, gelegen, war fast schon als Weg vorhanden, musste nur durch Wegschaffen des Altholzes, Begradigen und Verbreitern  mit den Beeten angelegt werde. Sie führte an alten Ahorn- und Bergahornbäumen und Rubinien vorbei durchs ganze Gelände zu einem kleinen sandigen Hügel am Wegende, der den Hang zu einer öffentlichen Treppe abgrenzt, die vom hinteren Stadtgraben zur Merianstrasse hinaufführt.

Dort pflanzte ich  die erste Rosa Rogusa ein, Geschenk meiner Tochter, mir von einem Aufenthalt in Sylt als junger Mensch und erstmals verliebt,  gut bekannt. Mit zwei Reisen dorthin hatte ich diese bewegende Jugendzeit wieder aufgefrischt.

 

Dann wurde mir schnell auch die dritte, tiefere Terrasse für die Beerensträucher klar, wenngleich ich hier den Hangweg parallel zum oberen erst anlegen musste. Eine übliche Spitzhacke und eine Schaufel waren hier – nebst Eimern zum Erdtransport – als Werkzeuge ausreichend. 

Was ich hier aushub, fand oben hinter den Bäumen Platz, um das Gelände zu begradigen. Der hohle Lerchensporn hat sich dadurch nicht einschüchtern lassen. Mit der Zeit, so dachte ich, sollte hier ein Platz für Gartenliegen und Stühle im Schatten entstehen.Das kam dann aber anders.

 


Ganz unten am Hang, knapp vor der Natursteinmauer, die ihn zum Stadtgraben hin begrenzt und und hält, legte ich die letzte Terrasse an. Hier pflanzte ich zuerst die Lavendelbüsche und einen Rosenstock. Heute, vier Jahre später, leuchten seine roten Blüten noch im späten Herbst weithin in den hinteren Stadtgraben zum Laudenbachertor hin. 

Hierhin, nahe der Mauer verbrachte ich auch die zerfressenen Baumscheiben des Ahorn, wie die anderer Bäume und viele Rindenstücke, die sich über die Jahre von den Baumkörpern gelöst hatten. Aber die guten Baumscheiben der Rubinien dienten mir hervorragend als abgrenzende Palisade zwischen den Baumstämmen ganz oben und ebenso später als Begrenzung am Weg zum Garteneingang von der Hausseite her.

 

Ein Stück Hang der 2. Terrasse war ja schon für erste Beete bereitet; diese Linie setzte ich im Folgefrühjahr 2020 um ein weiteres Beet fort und später im Jahr folgte ein viertes und fünftes. Hier fanden Küchenkräuter Platz; da ich aber oft 3 Pflänzchen zum Aussetzen hatte, kamen die auch einige an andere Stellen am Hang, um zu sehen, wo sie wie wuchsen. So gibt es Sauerampfer an drei Plätzen, Rosmarin ebenso und auch Liebstöckel und dann natürlich Oregano. Borretsch musste ich nicht groß verbreiten, er ist tüchtig im Selberaussäen und mit seinen vielen blauen Blütenglocken das ganze Gartenjahr über eine große Bienen- und Hummelweide.

Dann ging es aber 2019 noch darum, die geschenkten Blumen in die Erde zu bringen und hier wählte ich den kleine Hang zwischen der 1 und 2 Terrasse. Also machte ich mich an die Arbeit und setzte dort einen Holunder, ein Olivenbäumchen, Lavendelbüsche und dann alles, was so kam: Nelken, Brennende Liebe, Engelwurz, Jakobsleiter, Farn (zunächst natürlich unter den hohen Bäumen zur östlichen Gartenseite hin - doch zu trocken) Tagetes, dann Borretsch, Zinnien, Echinacea,

 

Wichtig war mir vor allem, wie ich die Kultivierung des Hangs über die Zeit ohne zu großen Aufwand im Geländebau voranbringen könnte und vor allem aus eigener Kraft. Die Terrassenform erwies sich als effizient und auch ausreichend. Um die Terrassen für mich zu verbinden, schlug ich Stufen in die Hänge, das ging leicht, braucht aber 2-3 im Jahr eine Nachbesserung. 

 

 

Eine Ausnahme: von der zweiten Terrasse zur ersten mit den drei Kompostern brauchte ich eine Art Wirtschaftstreppe, auch belastbar und diese baute mir im 2. Gartenjahr aus Eisenstangen, Rubinienbrettern und Gartenerde ein Landschaftsgärtner. Sie ist für meinen Bedarf ausreichend und gut, muss aber auch gepflegt werden. 




Denn im Sommer trage ich täglich alles Gießwasser in den Garten, auf alle Terrassen. Einen Gartenschlauch benutze ich nur selten. Denn zum einen sehe ich so, was jede Pflanze wirklich an Wasser bekommt und nebenbei trainiere ich mich selber. Da ich ja am Hang das Gras nicht einfach wachsen lasse, auch der Wildwuchs von Pflanzen wie Efeu und Schöllkraut gekürzt und die Wege freigehalten werden müssen, bin ich am Hang mit Sense, eine kurze Italienische, und stärkerem Rasentrimmer mit Nylonschnur tätig. 

Arbeit am schrägen Hang erfordert Kraft.
 

In den heißen Sommern der Jahre 2022 und 2023 habe ich begonnen, die Pflanzen per Tropfenbewässerung zu versorgen, also mit 1,5 l Trinkwasserflaschen aus Plastik, die ich entsprechend mit Auslauf versehen habe und in diesen allabendlich die Pflanzen mit Wasser versorge. Das System spart mindestens die Hälfte des Gießwassers, Wasserkannen tragen ist aber erforderlich. 2024 will ich es erstmals mir Tropfschläuchen versuchen, die Gartenlage Hang gewährt das erforderliche Gefälle und die 2023 neu eingesetzten 80 Erdbeerpflanzen (vier Sorten) lassen sich aufgrund er Vielzahl und Standortdichte mit Wasserflaschen nicht mehr gut bedienen.

 2023, vier Jahre später: Eine Zwischenterrasse zwischen 2und 3 ist hinzugekommen, hier sind Erdbeeren eingepflanzt, dazu in 2 Beeten und auf der gesamten Hangschräge zwischen der ersten und zweiten Terrasse.

Salbei gedeiht gut im Garten, auch Wermut wächst hier prächtig. Ich habe Tomaten, Bohnen und Paprika, Auberginen und Erdbeeren geerntet, reichlich auch Zucchini, die sich praktisch überall, dem Topinambur ähnlich, durchsetzen,. Es wachsen auch Schnittlauch, Estragon, 2 Sorten Salbei, Basilikum und Maggikraut im Garten, doch auch Waldmeister, Maiglöckchen, Akelei, rote Schafgarbe, Alant, Echinacea und Topinambur. 2022 brachte eine Schwemme an Tagetes, aber auch Cosmea. Und auch die Kapbeere lässt sich gut anbauen. Stetig halten sich eingesetzte Rosen am Hügel neben der Treppe und auch neben dem Ahorn – allerdings immer früh im Jahr schon von Rosenruß befallen, seit 2023 den ersten Rhododendron dicht im Mauereck , daneben eine Strauchhortensie, dann Lampionblumen und Holunder und eine Etage tiefer gleich 2 Strauch-Hydrangeas und eine im Topf.  Zur Feige hin, also nach Westen, hat der Goldregen neuen Platz gefunden. Unterhalb des Holunders, der Jahr ums Jahr üppiger blüht und fruchtet, und vor dem Frühjahr immer gut eingeschnitten wird, gedeiht tapfer ein Olivenbäumchen.


2021 kamen 3 Sorten Äpfel auf der 3. Terrasse dazu: Winterrambur, der schon im1. Frühjahr heftigst, doch fruchtlos, blühte, Kalbfleischapfel und Gewürzluike,die 2023 erstmals acht großen Äpflen trug. Für diese baute ich wühlmausfeste Wurzeldrahtkörbe (scheint sich zu bewähren) und setzte ins Pflanzloch Bewässerungsrohre, über die ich die jungen Bäumchen wässere und dünge. Übrigens gleich im ersten Gartenjahr konnte ich einverständlich ein Wasserbassin neben einer Dachrinne am Haus platzieren und verfüge seitdem über kalkfreies Wasser für die Blaubeeren und Hydrangeas, denn das hiesige Wasser ist ungemein kalkhaltig und wäre langfristig für den erforderlichen Säuregalt der Erde dieser Pflanzen schädlich.

Der Hang ist zwar keine gartenarchitektonische Pracht, und gelegentliche Zaungäste sagten mir schon „sie mühen sich da aber sehr mit dem Garten ab“, doch hat mich das schon Angelegte im Jahr 2021 animiert, den Gartenweg der 2. Terrasse zur Schräge zur 1. Terrasse hin mit großen, schweren Steinen, die sich auch als Stützsteine für die Lattenholzpalisaden der Beete bewährt haben, einzufassen und damit eine Kontur zu geben, dazu eine kleine Plattform aus Gehwegplatten zu bauen, deren Gewicht meine ganze Konzentration erforderten, sie in den Garten an diesen Platz zu schaffen.

 

 

 


 


Weiters verband ich den geplätteten kleinen Gartenweg bis zur Gartenhütte mit dieser Plattform durch eine Wegbegradigung, die meinen Hausnachbarn so begeisterte, daß er mir zum Belegen groben Split besorgte, so daß nun ein kleines deutliches Wegesystem entstanden ist. Die Plattform liegt dem Schlossberg genau gegenüber. Der dazu gekauft Strandkorb gibt demnächst dann schon im dritten Jahr einen wunderbaren Platz mit Aussicht auf den Schlossberg und die Starkenburg. Kein Gebäude dazwischen, nur die Vogelwelt der Lüfte, die gewöhnlich vom Frühjahr an durch ein Falkenpärchen, das in einer Gaube im Kirchendach nistet und Junge hochzieht, aufs schönste bereichert wird.

 

 





 

 

 

Der Hang zeigte sich mir also gartenfreundlich. Jede Pflanze ging an, die einen fühlten sich wohl, wuchsen schnell, verbreiteten sich, andere kümmerten. Der Fenchel wuchs, bildete aber keine Knolle, die Physalis schoss in die Länge und Breite und hatte viele Früchte, die aber klein ausfielen, die Zucchinis aber sind Meister aller Böden und kennen nur eines: wachsen, Blühen, Früchte schieben. Aber auch der Mangold war tüchtig, ebenso kam der Salbei gut voran, doch die Petersilie wollte nicht so recht, ebenso der Dill. Spinat kam gut, dann auch Tomaten. Basilikum hatte keine Probleme. Der Hang ist in inzwischen um gut 200 Pflanzen reicher geworden, auch Blaubeeren gedeihen in eigen Töpfen mit saurer Erde. Wein gibt es auch am Hang, 3 Stöcke im 3. Jahr. Rote wie schwarze Johannisbeeren und Stachelbeeren hatten gleich im ersten Jahr Früchte gezeigt – auch die Feige, die 2023 bis spät in den Oktober viele reife Feigen brachte.


 


Steinmauern hat es also nicht gebraucht, es genügten als Abgrenzung der Beete zum fallenden Hang hin halbhohe imprägnierte Lattenzäune. Die grossen Ahornbäume,die den Garten nach Osten hin vollkommen begrenzen, habe sich als sturmfest erwiesen und als standfest in der Trockenzeit, tiefviolett blühend rankt sich am Bergahorn die Waldrebe im Sommer empor. Es gibt einige Brennesselstellen im Garten, über ganze Jahr nützlich: früh als gesundes Wildgemüse, dann mit Blatt und Stengel für Dungjauche und nach der Blüte ernte ich im Spätsommer den Samen als Kraftnahrung zur Beimischung für Salate und Gemüse.

 

 

Jetzt, 2024, erwarte ich die erste große Erdbeerernte, die Pflanzen stammen von einer Farm nahe Halle. Ich setzte sie im heißen August 2023 ein, versorgte sie gut mit Wasser – alle sind prächtig angegangen. Jetzt müssen sie gut über den Winter kommen, der, meine Erfahrung bislang hier an der Bergstraße eher sehr mild ausfällt. Strengen Frost gibt es nicht und Schnee sehr selten, wie es hier auch selten regnet – was vom Atlantik, von Frankreich an Regen kommt, zieht gewöhnlich nördlich Richtung Ried ab. Doch haben mir 2024 erst eine lange , kühle Regenzeit und dadurch eine ungemein grosse Schneckenplage die Ernte schwer dezimiert. 



 

 

 Der Garten am Hang geht nun in sein fünftes Jahr. Ein Platz, der Arbeit erforderlich macht und einige Disziplin zur Pflege abfordert. Für die Erbeeranlage gibt es inzwischen ein kleines Bewässerungssystem mit Tropfschläuchen, zumindest für den Hang zwischen 1. und 2. Terrasse. Alle anderen Anbauflächen sind mit Giesskannen gut zu erreichen.

So hoffe ich heuer (2025) auf ein gutes Frühjahr, reiche Erdbeerernte, viele Beeren über den Sommer, angehende Physalispflanzen, und Beeren im Herbst, eine stattliche Toponamburernte deutet sich schon an, grünen Spargel (2024 gesetzt) sodann weitere Äpfel, Feigen, Zwetschgen – heuer neu – blühenden Wacholder und seine Beeren im Winter, Felsenbirnen ( kränkelte 2024) stattlich Himbeeren und vielleicht auch Brombeeren. Und den Wein - ein Weinstock musste leider wegen Pilzbefall aus der Erde - dort tröstet hoffentlich eine nachwachsende Dahlie.


 2025
 
Ich säubere den Garten im Herbst nie, Laub und Verwelktes sind auch gut Frost und Bodenschützer, aber doch dann im Frühjahr füllen sich an den ersten Gartentagen die drei Kompostplätze ganz schnell. Das Un- oder Beikraut muss raus und mit Freude sehe ich, dass der Schnittlauch wieder kommt, sehe die ersten Triebe vom Maggikraut, vom Estragon. Der Sauerampfer ist schon lange da und auch der Waldmeister regt sich. Salbei wird ausgeputzt und beschnitten, der Rosmarin hinter dem Strankorb hat das letzte Jahr in Mitleidenschaft gezogen, da hilft hoffentlich eine Wurzelsäuberung und behandlung, dass er sich an diesem Platz gegen Efeu, Girsch und Schöllkraut besser behaupten kann. Der hohle Lärchensporn blüht zwischen den 5 hohen Platanen und Rubinien, nach den Schneeglöckchen im Eck am Wacholder, auf dsessen 1. Blüte ich sehnlichst warte, sind dort auch die beiden wilden Narzissen  wieder hervorgekommen. Und der Vorziehkasten ist fast voll mit Setztöpfchden, dieses Jahr endlich mit einem Thermometer versehen, hier sollen Paprika, Chili, Buschbohnen, und Sonnenhut keimen. Der in Töpfchen ausgsäte Mohn spriesst schon seit Tagen heftig. 

In der Wohnung aber wachsen kleine Tomaten aus Stutensee-Samen, dann von einer Regensburger Sämerei ( Magic Garden Seeds) in kleinen Pflanzkästchen heran, sind auf dem teils noch beheizten Fussboden prächtig gekeimt, und drehen nun täglich die Blättchen nach der Sonne, die übers Nordfenster fast nur am späten Abend hereinscheint. Gelegentlich kommen sie tags auch auf den Balkon. 

 


Sie werden wenn größer, in den Pflanzkasten ungesetzt. Zwei Experimente: Physalissamen, den ich reichlich von einer starken Pflanze am Gemüsebeet bekam, habe ich in Reih und Glied, vis a vis zu den Beerensträuchern gesetzt. Wenn sie gut angehen, sind viele und wohlschmeckende Früchte im Herbst zu erwarten. Und die Tomaten habe in diesem Jahr die erste Chance, in einem richtigen Tomatenhaus in einem Nachbargarten heranzureifen. Ein kleines Gartenkollektiv/kolchose: So macht Gärtnern mehr Spass. Aber erneut das Erlebnis: einmal einen Tag im Frühjahr nicht richtig aufgepasst und die Sonne verbrennt, verkocht Dir im Kasten alle mühsam über den Winter gezognen Pflanzen - da genügen 2/3 Stunden am Nachmittag. Ist sehr frustrierend.



 

Neu hinzugekommen im Frühjahr 2025, genauer am 2.4.2025 sind einige Wunschkandidaten, die mir im Garten fehlten, oder die ich immer schon mal gerne hätte.
 
Diese Johannesbeere blüht gerade 2.4.25), ist schon seit Anfang im Garten und trägt von allen eigentlich am meisten.
Dieser Flieder kam 2024 als Geschenk eines Hausnachbarn dazu, er steht im unteren Gartenteil, fast zu begrenzenden Strasse, dem hinteren Stadtgraben hin.
Un hier eines der Apfelbäumchen aus Scheuerberg von einem Privatzüchter, eine Gewürzluike. Daneben noch Kalbfleischapfel und Winterrambur. Auch alle im tiefsten und untersten Gartenteil zur Strasse hin. Alle drei mit Wurzelkäfigen gegen Wühlmäuse versehen. 
Die Gewürzluike hat 2025 mit 7 grossen Äpfeln aud sich aufmerksam  gemacht. Der Winterrambur, im ersten Jahr über und über mit Blüten bedeckt,hat jetzt erstmals zwei Äpfel hervorgebracht. Der Kalbfleischapfel blieb sogar die Blüte schuldig.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gewürzluike
 
Die Camelie, gestern dort gepflanzt wo auf erster Zwischenebene, der 2. Terasse mit dem Hauptweg nachfolgend Tomaten hausnah geplant waren, doch die wurden nichts dort. Der Boden ist in diesem Bereich total sandig. Die Camelie ist allerdings in Blumenerde mit ihrem Wuzelballen gebettet.
Die Stechpalme, erwünschter Weihnachtsbaum, grüne kräftige Blätter, rote Beeren, die hat man gerne, obschon giftig, auf dem Weihnachtstisch im Winter. Deshalb musste sie her und hat Platz mittig, gut vom Stsdtgraben aus zu sehen als schlanker Baum zwischen den ausladenden Sommerfliederstäuchen bekommen. auch eine Zwischenebenenansiedlung zwischen der Beerenstrauchebene und der mit den Apfelbäumchen.
Und hier ist der Heilige Bambus, auch eine winterharte Verlockung mit roten Beeren. Als Bambus hoffentlich wurzelstark gegen den Efeu, der fast den ganzen Boden dort oben am Hügel, nahe der östlich um den Garten am Hang umlaufenden Treppe vom hinteren Stadtgraben zur Merianstrasse hinauf, durchzieht. Der Hügel schliesst sich an die Baumgruppe oben im Garten an, der Boden dort ist am wenigsten bearbeitet und trägt inzwischen 2 Roso Rugosa (weiss und rot), einen Ginster, eine Rose, einen jap. Liebestrauch mit violetten Früchten im Herbst und zum Begrenzungsmäuerchen hin etlichen Toponasmbur, der eine Art Zaun bilden soll und im letzen Jahr (2024) schon gut wuchs.
Und hier der Sanddorn, der nun die untere Apfelbaumreihe des Gartens nach Norden als Fruchtbaum abschliesst (bis auf die Hauszwetschge, die ganz aussen steht).


 


        

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    Juli 2022 (1)

 

           

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